Vechta/Rechterfeld. In meinem Jahresbericht möchte ich das zurückliegende Jahr einmal Revue passieren lassen. Auch im Jahr 2014 konnte die Kreisfeuerwehr im Gegensatz zum Landestrend weiter expandieren. Obwohl wir uns auf keinen Fall auf den z. Zt. rosigen Zahlen ausruhen dürfen. Mitgliederwerbung und das Heranführen von Seiteneinsteigern ist wichtiger denn je, um unsere Feuerwehren auf dem gewohnt hohen Standard zu halten.

Bestand die Kreisfeuerwehr im Jahr 2013 noch aus 1027 Feuerwehrfrauen und Männern, so kann ich heute feststellen, dass wir 2014 weiter expandiert sind, und mit 1043 aktiven Mitgliedern zum zweiten mal in Folge in der Geschichte der Kreisfeuerwehr die tausender Marke geknackt haben. Das erfüllt mich schon ein bisschen mit Stolz. Hinzu kommen die Mitglieder der Altersabteilungen und die der Jugendfeuerwehren, sowie der Feuerwehrkapelle Vörden, sodass wir eine Gesamtzahl von 1435 Mitgliedern verzeichnen können.

Ebenfalls erfreuliche Zahlen schreiben unsere 18 Jugendfeuerwehren – unsere Jugendfeuerwehren sind erfolgreich – das ist sicherlich ein ganz besonderer Verdienst unserer Kreisjugendfeuerwehrwartin Alexandra Runnebohm mit ihrem Team, aber auch aller Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, bei denen ich mich ganz herzlich bedanke.

2014 war ein arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehren, wenn auch kein außergewöhnliches. Die Einsatzzahlen sind gegenüber 2013 deutlich zurückgegangen. 2013 waren es 1402 Einsätze und 2014 sank die Einsatzzahl auf 1280. Während die Anzahl der Brandeinsätze von 280 auf 263 sank, und damit relativ konstant blieb, sank die der Technischen Hilfeleistungen von 928 auf 843. Die Zahl der Fehlalarme ist mit 174 viel zu hoch. Diese Alarme sind insofern mehr als ärgerlich, als das nicht nur die Motivation der Feuerwehrkameraden bei Fehlalarmierungen deutlich nachlässt; auch bei den Arbeitgebern wird die Bereitschaft, Feuerwehrangehörige während der Arbeitszeit freizustellen, immer geringer, nur weil einige Firmen es nicht für nötig halten, ihre Brandmeldeanlagen in einwandfreiem Zustand zu halten. Hier muss wirklich endlich über Konsequenzen nachgedacht werden.

Übrigens: Von den 174 Fehlalarmen waren lediglich zwei böswillige Alarme, der Rest wurde durch Brandmeldeanlagen verursacht.

Die Brandeinsätze teilen sich wie folgt auf: 59 Entstehungsbrände, 93 Kleinbrände, 75 Mittelbrände und 36 Großbrände. Die 843 Hilfeleistungseinsätze spiegeln die ganze Bandbreite der Feuerwehrarbeit wieder. Vom klassischen „Papagei aus dem Baum holen“ (oder auch Katze), über Keller auspumpen und beseitigen umgestürzter Bäume, bis zur Rettung und Bergung verunfallter Personen und Tiere.

Dabei sind natürlich die Unfallrettungs- und Bergungseinsätze sowohl auf den Straßen, als auch Bahnstrecken für die Feuerwehrkameraden besonders belastend.
Zur Unterstützung des Gefahrgutzuges konnte 2014 ein neuer Messleitwagen in Dienst gestellt werden.

Im meinem Bericht aus 2013 hab ich die fehlenden Ausbildungsunterlagen in Sachen Digitalfunk seitens der NABK bemängelt. In diesem Jahr muss ich feststellen, dass noch mehr im Argen liegt.

Aufgrund fehlender Ausbilder konnte für das Jahr 2015 kein vollständiger Lehrgangsplan erstellt werden. Es wurden lediglich Lehrgänge für das erste Halbjahr angeboten. Ob, und in welchem Umfang Lehrgänge im zweiten Halbjahr angeboten werden können, war lange unklar. Leider müssen Arbeitnehmer mit zum Teil sehr langer Vorlaufzeit eine Freistellung, oder Urlaub für einen Lehrgangsbesuch beantragen. Oft findet die Urlaubsplanung bereits Anfang des Jahres statt, sodass ein komplettes Lehrgangsangebot seitens der NABK dringend erforderlich ist.

Der Ausbildermangel wird mit der Abwanderung der Ausbilder zu den Berufsfeuerwehren begründet, da der Dienst dort attraktiver ist. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Das kann aber nicht auf dem Rücken der jungen Feuerwehrkameraden ausgetragen werden. Hier ist das Innenministerium in der Pflicht.

Ebenso kann der verstärkte Einsatz von Gastdozenten nicht der richtige Weg sein. Jeder Gastdozent gibt seine persönliche Ausbildungsmeinung wieder. Von Absolventen der NABK höre ich in letzter Zeit immer wieder, dass ein einheitliches Ausbildungskonzept nicht zu erkennen ist.

Auch die Bestrebungen die Truppführerausbildung möglicherweise auf die Landkreise herunterzubrechen bereitet mir zunehmend Kopfzerbrechen. Ich frage mich, was sollen wir noch alles ehrenamtlich leisten? Ebenso kann eine Truppführerausbildung durch ehrenamtliche Kreisausbilder an der NABK nicht der richtige Weg sein.

Ich bin der Meinung, die NABK haben einen Bildungsauftrag, und den haben sie zu erfüllen. Ist dies nicht möglich, so ist die Politik in der Pflicht und hat dafür zu sorgen, die Ausbildertätigkeit an den NABK so attraktiv zu gestalten, dass eine konstant gute und gleichbleibende Ausbildung durch geeignete und motivierte Ausbilder stattfindet.

Positiv kann ich aus unseren Städten und Gemeinden berichten, dass weiterhin in notwendige Fahrzeuge, Einrichtungen und Gerätschaften investiert wird.

So wurde zum Beispiel in Dinklage ein neuer ELW 1 zusammen mit dem bereits erwähnten GW Messtechnik in Dienst gestellt. Ebenso wurde Ende 2014 ein HLF 10 als Ausbildungs- und Leihfahrzeug seitens des Landkreises Vechta beschafft. Der Feuerwehrhausneubau in Borringhausen ist ebenfalls weit fortgeschritten.

Für diese Investitionen in die Sicherheit ihrer Einwohner möchte ich mich bei den Städten und Gemeinden, aber auch beim Landkreis Vechta sehr herzlich bedanken.

Text: Kreisbrandmeister Matthias Trumme
Bild: Pressewart Reinhard Ahlers

Im Anschluss fanden zahlreiche Ehrungen statt:

Ehrungen auf dem Kreisfeuerwehrverbandstag in Rechterfeld

Ehrennadel des LFV in Bronze:
EHFM Thomas Albers, Goldenstedt
HFM Wilhelm Otte, Neuenkirchen
BM Hans-Georg Frye, Neuenkirchen
BM Arnold Frilling, Rechterfeld
HLM Ulrich Diersen, Rechterfeld

Verdienstmedaille des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes in Silber:
EHBM Manfred Kathmann, Lohne
EHBM Heinrich Südkamp, Damme
EHBM Wolfgang Fiene, Steinfeld

Ehrennadel des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes in Gold:
Gerd Meyer, Bgm. Gemeinde Visbek
Clemens Westendorf, THW Lohne

Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber:
HBM Clemens Reinke, Rechterfeld

Auszeichnung Partner der Feuerwehren in 2014:
Firma Elektro Holthaus Lohne

25.04.2015 – Kreisfeuerwehrverbandstag in Rechterfeld