Am Donnerstag, den 04.08.2022 wurde der Einsatzzug „Spezielle Fähigkeiten: ferngeführte Systeme und Robotik“ der Kreisfeuerwehr Vechta durch das Innenministerium des Landes Niedersachsen alarmiert. Aufgrund eines Hilfeersuchens durch die Stadt bzw. das Land Berlin, ausgelöst durch den Brand im Berliner Grunewald (diverse Zeitungen und Fernsehsender berichteten), machten sich mehrere Fahrzeuge mit insgesamt 10 Kameraden auf den Weg in die Hauptstadt. An Bord hatten diese drei Löschrobotor „Wolf R1“, den Roboterleitstand VCU (Vehicle Control Unit) sowie drei Drohnen.

Nach ca. sechsstündiger Fahrt war der Einsatzzug am Bereitstellungsraum angekommen. Unterwegs fand ein Treffen mit dem Kontingentführer des Landes Niedersachsen Oliver Moravec statt, der sich dem Zug anschloss.

Eingetroffen am ELW2 der Berliner Feuerwehr fand eine kurze Einweisung in die Lage statt. Nach einer kurzen Nachtruhe ging es am nächsten Morgen (Freitag, 05.08.2022) gegen 06:30 Uhr weiter. Am ELW2 erhielt der Zugführer des Einsatzzuges Carsten Lauterfeld (Lohne) den Auftrag, den Einsatzabschnitt 6 mit der Einheit zu übernehmen. Zur weiteren Unterstützung traf im Laufe des Vormittages der Regierungsbrandmeister Udo Schwarz (NLBK) in Berlin ein. Ebenso konnte Carsten Lauterfeld auf das große Fachwissen von Oliver Rasche zurückgreifen, der als „taktischer Fachberater Rettungsrobotik“ den Abschnitt sowie die Einsatzleitung unterstützte. Gemeinsam mit den ebenfalls im Einsatzabschnitt befindlichen privaten Löschpanzern sowie drei Wasserwerfern der Polizei rückte man nun ins Einsatzgebiet vor. Nach einer ausgiebigen Lageerkundung durch den „Wolf R1“ und den Drohnen mit Wärmebildkameras lautete der Auftrag, eine Wasserversorgung herzustellen und mit den Robotern „Wolf R1“ durch eine vorhandene Zaunöffnung auf dem Sprengplatz Löschmaßnahmen durchzuführen. Um eine Gefährdung der Kameraden auszuschließen, wurde der „Wolf R1“ aus einem Transportpanzer „Fuchs“ der Bundeswehr gesteuert. Durch den gezielten Einsatz der Löschroboter konnte am Freitagabend ein erster Erfolg vermeldet werden: Die definierten HotSpots konnten so weit heruntergekühlt werden, dass eine Reduzierung des Sicherheitsabstandes für den Samstag in Aussicht gestellt werden konnte.

Ein Löschroboter „Wolf R1“ im Einsatzgebiet

Aufgrund des großen Einsatzerfolges wurden die Maßnahmen am Samstag fortgeführt. Dabei wurden immer wieder Drohnen in die Luft geschickt, um mit Wärmebildkameras die Maßnahmen zu unterstützen und Wärmequellen zu lokalisieren. Um den weiteren Löscherfolg sicherzustellen, übergab die Firma Alpha Robotics einen „Wolf R1“ zur weiteren Verfügung an die Feuerwehr Berlin. Nach einer Einweisung in die Technik und Steuerung konnte Zugführer Carsten Lauterfeld mit seiner Truppe den Heimweg Richtung Landkreis Vechta antreten. Zuvor bedankten sich der Landesbranddirektor des Landes Berlin Dr. Karsten Homrighausen sowie der diensthabende Einsatzleiter der Feuerwehr Berlin Arvid Graeger bei der gesamten Einheit für den äußerst erfolgreichen Einsatz. Sie wünschten den Kameraden eine sichere und gute Heimreise.

Am Dienstag, den 09.08.2022 wurde der Einsatzzug ein zweites Mal alarmiert. Am Morgen machte sich die Einheit nochmals auf den Weg Richtung Berlin, um die dortigen Löschmaßnahmen ein weiteres Mal zu unterstützen. Auch hier konnte ein großer Erfolg vermeldet werden, sodass die Einheit am Mittwoch (10.08.2022) wieder Richtung Heimat aufbrechen konnte.

Der Einsatzzug in Berlin

 

Text: Jens Lindemann, Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Lk Vechta
Bilder: Alpha Robotics / Einsatzzug

Roboter unterstützen in Berlin / 10.08.2022