Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Gäste.
Gestatten Sie mir zunächst einen kurzen Blick auf die Mitgliederzahlen. Der Abwärtstrend bei den Mitgliederzahlen in den Niedersächsischen Feuerwehren schein sich zu verlangsamen, und das, obwohl das neue Brandschutzgesetz mit der Altersgrenze 67 Jahre noch nicht einmal in Kraft ist. Die Imagekampagne der Nds. Feuerwehren schein erste Früchte zu tragen. Ohne überheblich wirken zu wollen: Mitgliederschwund, oder Mangel war und ist bei den Feuerwehren im Landkreis Vechta kein Thema. Und wir müssen Alles daran setzen, dass das auch so bleibt. Stillstand ist Rückschritt.

Auflistung der Einsatzstruktur:

Jahr Einsätze Gesamt Brandeinsätze* Technische Hilfe
2015 1463 261 978
2016 1531 259 1010
2017 1847 302 1289
*Brandeinsätze Entstehungsbrände Kleinbrände Mittelbrände Großbrände
2017 37 147 72 46
Jahr Fehlalarme*
2015 254
2016 262
2017  256

*Fehlalarme: Böswillige Alarme, Brandmeldeanlagen, sonstige Fehlalarme.
In den 1290 Hilfeleistungseinsätzen spiegelt sich die ganze Bandbreite der Feuerwehrarbeit wieder.
Hierbei sind die Unfallrettungs- und Bergungseinsätze auf den Straßen, und den Bahnstrecken für die Feuerwehrkameraden besonders belastend.

Auflistung der Mitglieder- und Altersstruktur:

Jahr Mitglieder Gesamt Aktive* Weibliche
2015 1079 1481 84
2016 1112 1494 97
2017 1138 1536 108

*Gesamt Aktive: Jugendfeuerwehr, Aktive Mitglieder, Feuerwehrkapelle Vörden, Altersabteilung.

Altersstruktur:

Mitglieder Jahre
162 bis 20
257 bis 27
336 bis 40
181 bis 50
202 über 50

Ebenfalls erfreuliche Zahlen schreiben unsere 18 Jugendfeuerwehren. Sie sind erfolgreich und das ist sicherlich ein ganz besonderer Verdienst unseres Kreisjugendfeuerwehrwartes Markus Fiswick mit seinem Team, aber auch aller Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, bei denen ich mich ganz herzlich bedanke.
Markus Fiswick wird gleich im Anschluss sein erstes Jahr als Kreisjugendfeuerwehrwart noch einmal darstellen.
Trotz der über 1800 Einsätze, ist es zu erstaunlich wenigen Unfällen während des Einsatz- und Übungsdienstes gekommen. Der Feuerwehrunfallkasse mussten fünf Unfälle gemeldet werden. Stellvertretend für alle Sicherheitsbeauftragten möchte ich mich bei André Schlotmann bedanken.
Die hohe Zahl an Fehlalarmen, 256 wurden übrigens durch Brandmeldeanlagen ausgelöst, darf aber keinesfalls dazu führen, dass Feuerwehrangehörige nicht mehr zu den Einsätzen kommen. Freiwillige Feuerwehr heißt nämlich nicht, dass ich mir die Einsätze aussuchen kann, zu denen ich komme. Freiwillige Feuerwehr heißt: Eintritt und Austritt sind freiwillig, alles andere ist Pflicht. Mit dem Eintritt in die Feuerwehr bin ich eine Verpflichtung eingegangen, an Eisatz- und Ausbildungsdiensten teilzunehmen. Dieser Verpflichtung nicht nachzukommen ist strenggenommen Arbeitsverweigerung.
Nichts desto trotz ist mir sehr wohl bewusst, dass der Spagat zwischen Feuerwehrverpflichtung und den Verpflichtungen seinem Arbeitgeber gegenüber immer schwieriger wird zu bewerkstelligen. Einen gesunden Mittelweg zu finden wäre wünschenswert, aber dafür brauchen wir die Unterstützung der Kommunen als unsere jeweiligen Chefs. Ein Dialog zwischen Kommune, Feuerwehr und Unternehmen, wie er jetzt in der Gemeinde Steinfeld aufgebaut wird ist meiner Meinung nach ein Weg, um alle Betroffenen dazu zu bewegen an einem Strang zu ziehen.
In den 1290 Hilfeleistungseinsätzen spiegelt sich die ganze Bandbreite der Feuerwehrarbeit wieder.
Wobei das Jahr 2017 sicherlich als das Jahr der Stürme in die Geschichte eingehen wird. Hier bei möchte ich nur an den „Tornado“ erinnern, der im Juli 2017 dem Nordkreis ziemlich übel mitspielte. Selbst gesundeste Bäume wurden abgedreht wie Streichhölzer. Gott sei Dank waren keine Personenschäden zu beklagen. Zusammen mit den Betroffenen Anliegern konnte aber auch dieses Ereignis erfolgreich abgearbeitet werden.

Bei Andreas Sieverding und seinen Kameraden vom Gefahrgutzug möchte ich mich ebenfalls recht herzlich bedanken. Eure Bereitschaft, neben dem normalen Dienst in den Ortsfeuerwehren, den Gefahrgutzug aufrechtzuerhalten, euch ständig aus- und weiterzubilden, verdient Respekt und Anerkennung. Der Gefahrgutzug musste in 2017 mehrfach ausrücken. So z.B. zu einem vermeintlichen Gefahrgutaustritt auf der Autobahnrastanlage Dammer Berge Anfang des Jahres. Aber auch Einzelkomponenten, wie der GW- Messtechnik, wurden zur Unterstützung der Ortsfeuerwehren angefordert.
Die Kreisfeuerwehrbereitschaft unter der Leitung von Manfred Kathmann und Peter Runnebohm musste 2017 nicht zu einem Realeinsatz ausrücken. Die Bereitschaft tätig zu werden war da, aber vom Hochwasser betroffene Landkreise und Städte, wie z.B. Hildesheim, hielten es nicht für nötig, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, die einen Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaften möglich gemacht hätten.
Für 2017 geht mein Dank in den LK Diepholz. Die Übung war hervorragend und aufwendig vorbereitet. Die Mitglieder der Kreisfeuerwehrbereitschaft begrüßen solche aufwendigen Übungen. Hier haben sie die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stellen, bzw. Defizite aufzudecken und abzustellen.
Natürlich kommt die Kameradschaftspflege bei einer Übung mit Übernachtung nicht zu kurz.
Das System der Kreisfeuerwehrbereitschaften hat sich in den letzten Jahren bei einer Vielzahl von Einsätzen bewährt. Nur fängt dieses Konstrukt langsam an zu bröckeln, und hier kann ich nur eindringlich warnen: Wehret den Anfängen. Die Landkreise sind verpflichtet mindestens eine Kreisfeuerwehrbereitschaft nach festen Vorgaben aufrecht zu erhalten, nur wird es immer schwieriger, diese Vorgaben zu erfüllen.
Die KFB rekrutiert aus den einzelnen Ortsfeuerwehren Fahrzeuge, die dann in mehreren Zügen zu einer kompletten Einheit zusammengefasst werden. Dabei darf die Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehren natürlich nicht entscheidend geschwächt werden. Nun ist der Trend derzeit so, dass herkömmliche Löschfahrzeuge durch die Kommunen nicht mehr beschafft werden, sondern immer mehr auf die Gefahrenschwerpunkte in den Löschbezirken eingegangen wird. Ich sag nur HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeuge). Wobei eine Spezialisierung vom Grundsatz her absolut nicht falsch ist, nur diese macht so ein HLF für eine Ortsfeuerwehr natürlich unentbehrlich und bedroht so den Fortbestand unserer Kreisfeuerwehrbereitschaften.
Hier müssen sich Feuerwehrführungskräfte, Kommunen und der Landkreis dringen an einen Tisch setzen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen, bevor das große Erwachen kommt.
Die digitale Alarmierung kommt.
Alfred Dinkelmann und Digital-Gruppe arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung der verschiedensten Wünsche der einzelnen Feuerwehren. Die Möglichkeiten, die sich aus der digitalen Alarmierung ergeben sind Segen und Fluch zugleich. Gebt Alfred und seinen Kollegen die Zeit, die sie brauchen, damit im Anschluss nicht zu viel nachgebessert werden muss.
Alfred: Vielen Dank für deine geleistete Arbeit, nicht nur als Leiter der ELS sondern auch als Kreisausbildungsleiter, Digitalfunkbeauftragter, Ausbilder auf Landkreisebene.

Bei Carsten Lauterfeld möchte ich mich ebenfalls bedanken. Er und sein Team von der ELW 2 Besatzung sind bei Großeinsätzen nicht mehr wegzudenken. Jedem ist klar geworden, dass das hinzuziehen des ELW 2 dem Einsatzleiter den Rücken für seine eigentlichen Aufgaben freihält. Das koordinieren einzelner Einsatzabschnitte ist hier nur ein Teil der ELW 2 Arbeit.
Die TEL ist das Gegenstück des Katastrophenschutzstabes des Landkreises.

Die TEL gibt es im Landkreis Vechta faktisch nicht.

Hier wird es dringend Zeit, dass an einem umsetzbaren Konzept gearbeitet wird.

TEL ist nicht gleichzusetzen mit der Besatzung des ELW 2.

Udo Schwarz als Leiter TEL sieht sich immer größeren Problemen ausgesetzt, die notwendigen Funktionen in der TEL zu besetzen. Das Interesse an einer Mitarbeit in der TEL ist gleich null. Die Wertschätzung der Arbeit der TEL Mitglieder seitens des Landkreises lässt sehr zu wünschen übrig. Es kann nicht sein, dass mit dem Ausscheiden des zuständigen Sachbearbeiters oder Sachbearbeiterin die TEL zunächst wieder brachliegt und wenn dann ein neuer Sachbearbeiter gefunden wurde, die Ausbildung wieder bei null anfängt.
Katastrophenschutz ist Aufgabe des Landkreises und kostet sicherlich eine Menge Geld. Aber wenn ich schon auf ehrenamtliche Kräfte zurückgreifen kann, so sollte ich diese nach besten Kräften unterstützen, sowohl in der Ausstattung, als auch in der Qualität der Aus- und Weiterbildung.
Katastrophenschutz kann man nicht halbherzig betreiben.
Ich biete Ihnen an, Herr Böckenstette und Herr Lienesch als zuständiger Amtsleiter:
Lassen Sie uns zusammen mit der TEL Führung ein Konzept erarbeiten, was den Zuspruch aller Beteiligten findet, und was auf Kontinuität ausgerichtet ist und nicht auf lästiger Pflichterfüllung. Nehmen Sie die Anregungen bitte nicht nur als unerfüllbare Wünsche, sondern als wirklich ernstgeneinte Denkanstöße.
Trotzdem möchte ich mich bei Udo Schwarz und allen Mitgliedern der TEL bedanken, dass ihr euch bereit erklärt habt dort mitzuarbeiten und trotz aller widrigen Umstände durchzuhalten.

Das große Interesse an Aus- und Weiterbildung ist ungebrochen. Das zeigt die Teilnahme von 237 Kameradinnen und Kameraden an Lehrgängen im Jahre 2017 an der FTZ Vechta. Anfragen anderer Organisationen, oder Firmen, ob deren Mitglieder, oder Mitarbeiter insbesondere an Atemschutzgeräteträger Lehrgängen, oder an der Sprechfunkerausbildung teilnehmen können, müssen regelmäßig abgesagt werden. Des Weiteren ließen sich noch einmal 660 Kameradinnen und Kameraden an der NABK Loy und Celle aus-und fortbilden. Diese Bereitschaft, die Freizeit für die Ausbildung zu Gunsten der Feuerwehr zu opfern ist nicht selbstverständlich. Dafür meinen ganz herzlichen Dank.
Bedanken möchte ich mich bei Alfred Dinkelmann als KAL und allen Kreisausbildern für ihre Bereitschaft, ihre Freizeit in die Ausbildung junger Feuerwehrmitglieder zu investieren
Bei unseren Fachberatern Medizin, Henning Meyer und Ludger Baumann darf ich mich ganz herzlich bedanken. Es ist beruhigend zu wissen, dass Jemand im Hintergrund ist, auf den man zurückgreifen kann.
Das gleiche gilt für unseren Fachberater Seelsorge, Prälat Peter Kossen, der uns zum Jahresende verlassen hat. Diese Funktion ist zurzeit leider unbesetzt.
Aktiv, wie immer, stellt sich die Abteilung der ehemaligen Führungskräfte des Landkreises Vechta unter dem Vorsitz von Ludwig Tombrägel dar. In regelmäßigen Abständen treffen sich mittlerweile weit über 40 ehemalige Führungskräfte zu Ausflügen oder Besichtigungen.
Seit dem 12.12.2012 gibt es das Niedersächsische Brandschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung. Das heißt unter anderem: Altersgrenze 63 Jahre.
In 2017 sollte ein neues Brandschutzgesetz mit der Altersgrenze 67 Jahre in Kraft gesetzt werden. Durch die Auflösung des Landtages und den vorzeitigen Neuwahlen kam es nicht mehr dazu, die neue Fassung zu verabschieden.
Der neue Landtag hat sich zum Ziel gesetzt, das neue Brandschutzgesetz mit der Altersgrenze 67 wahrscheinlich noch im Mai, aber auf jeden Fall vor den Sommerferien, zu verabschieden und zu veröffentlichen.
Das heißt für die Kameraden, die noch vor der Veröffentlichung 63 werden, das sie dann in den wohlverdienten Feuerwehrruhestand dürfen, alle die nach dem Stichtag das 63ste Lebensjahr vollenden, ihr aktives Feuerwehrleben noch bis 67 ausdehnen dürfen.
An den Verbandstagen sowohl auf OFV-, als auch LFV Ebene hat der Kreisfeuerwehrverband mit seinen Delegierten teilgenommen.
Positiv kann ich aus unseren Städten und Gemeinden berichten, dass weiterhin in notwendige Fahrzeuge, Einrichtungen und Gerätschaften investiert wird.
So wurde zum Beispiel seitens der Gemeinde Visbek für die Feuerwehr Visbek ein neues LF 20 beschafft und ein ELW 1 steht kurz vor der Indienststellung. Die Mängel, die durch die FUK am Feuerwehrhaus Rechterfeld festgestellt wurden, werden z.Zt. nach und nach durch die Gemeinde abstellt. Der Landkreis hat ein neues Wechselladerfahrzeug für die FTZ in Auftrag gegeben, welches noch dieses Jahr ausgeliefert wird. Eine Ausschreibung für die Ersatzbeschaffung einer DLAK 23-12 wird z.Zt. durch die KWL vorbereitet, sodass eine Auftragsvergabe noch in 2018 erfolgen kann. Die Stadt Damme hat für die FF Osterfeine ein neues HLF beschafft, welches in nächster Zeit in Dienst gestellt wird. Das sind nur einige Beispiele und die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Für diese und alle weiteren Investitionen in die Sicherheit ihrer Einwohner möchte ich mich bei den Städten und Gemeinden, aber auch beim Landkreis Vechta sehr herzlich bedanken.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Vertreterversammlung des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes am 12.05.2018 hinweisen. Sie findet in diesem Jahr im Landkreis Ammerland in Edewecht statt.
Unser Kreisfeuerwehrfest findet am Sonntag, 16.09.2018 in Steinfeld statt. Zu diesem Kreisfeuerwehrfest möchte ich alle Feuerwehrkameraden und Gäste schon jetzt recht herzlich einladen und hoffe auf eine sehr positive Resonanz.
Ganz zum Schluss möchte ich mich noch beim Geschäftsführenden Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes, unserem Schriftführer Jörg Reinke, Kassenwart Thomas Helmke und ganz besonders bei meinem Stellvertreter Udo Schwarz für eure tolle Unterstützung bedanken.
Vielen Dank.

 

Ehrungen/Ernennungen:
Aufstellung v.l. Präsident LFV Karl-Heinz Banse, KBM Matthias Trumme, HBM Peter Nickel, Kreisrat Holger Böckenstette, EHBM Alfred Dinkelmann, RBM Dieter Schnittjer, Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer, EHFM Franz-Josef Runnebohm, HBM Peter Runnebohm, EHBM Stefan Hitz, stv. KBM Udo Schwarz
Ehrungen:
Ehrennadel in Gold des OFV: Bürgermeisterin Tobias Gerdesmeyer
Ehrennadel in Bronze des LFV: EHFM Franz-Josef Runnebohm
Verdienstmedaille in Silber des OFV: HBM Peter Runnebohm
Ehrenmedaille des OFV: HBM Peter Nickel
Ehrenkreuz in Silber des DFV: KBM Matthias Trumme, EHBM Alfred Dinkelmann

Ernennungen:
EHBM Stefan Hitz zum Zugführer 2. Zug Kreisfeuerwehrbereitschaft, HBM Peter Runnebohm zum stv. Kreisfeuerwehrbereitschaftsführer

 

 

 

 

28.04.2018 Kreisfeuerwehrversammlung in Südlohne