Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Gäste.

Osterfeine. In meinem Jahresbericht möchte ich das zurückliegende Jahr noch einmal Revue passieren lassen.
Auch im Jahr 2015 konnte die Kreisfeuerwehr im Gegensatz zum Landestrend weiter expandieren. Obwohl wir uns auf keinen Fall auf den zurzeit rosigen Zahlen ausruhen dürfen. Mitgliederwerbung und das Heranführen von Seiteneinsteigern ist immer noch wichtiger denn je, um unsere Feuerwehren auf dem gewohnt hohen Standard zu halten.
Bestand die Kreisfeuerwehr im Jahr 2014 noch aus 1043 Feuerwehrfrauen und Männern, so kann ich heute feststellen, dass wir 2015 weiter gewachsen sind, und mit 1079 aktiven Mitgliedern zum dritten Mal in Folge in der Geschichte der Kreisfeuerwehr die tausender Marke geknackt haben.
Ebenfalls erfreuliche Zahlen schreiben unsere 18 Jugendfeuerwehren. Unsere Jugendfeuerwehren sind erfolgreich. Das ist sicherlich ein ganz besonderer Verdienst unserer Kreisjugendfeuerwehrwartin Alexandra Runnebohm mit ihrem Team, aber auch aller Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer, bei denen ich mich ganz herzlich bedanke.
2015 war ein arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehren, wenn auch keines mit unlösbaren Problemen. Die Einsatzzahlen sind gegenüber 2014 wieder gestiegen. 2013 waren es 1402 Einsätze, 2014 waren es 1280 Einsätze und 2015 stieg die Einsatzzahl wieder auf 1463. Dieses Auf und Ab der Einsatzzahlen lässt sich schon seit Jahren feststellen. Die Ursache dafür bleibt im Moment für mich noch im Verborgenen. Während die Anzahl der Brandeinsätze von 263 auf 261 sank, und damit relativ konstant blieb, stieg die der Technischen Hilfeleistungen von 843 auf 978 Die Zahl der Fehlalarme ist mit 254 auf einem absoluten Höchststand. In 2013 hatten wir 194 Fehlalarme, in 2014 hatte ich bei einer rückläufigen Zahl von 174 die leichte Hoffnung auf Besserung, aber diese Zahl von mehr als 250 ist absolut nicht mehr hinnehmbar.

Bei den insgesamt gestiegenen Einsatzzahlen in 2015 machen 254 Fehlalarme 18% aller Alarmierungen aus. Dabei ist der Wert um 4% gegenüber 2014 gestiegen. Also muss ich feststellen: Es hat sich nichts geändert! Ganz im Gegenteil. Diese Alarme sind mehr als ärgerlich. Nicht nur, das die Motivation der Feuerwehrkameraden bei Fehlalarmierungen deutlich nachlässt; auch bei den Arbeitgebern wird die Bereitschaft, Feuerwehrangehörige während der Arbeitszeit freizustellen, immer geringer, nur weil einige Firmen es nicht für nötig halten, ihre Brandmeldeanlagen in einwandfreiem Zustand zu halten.

Übrigens: Von den 254 Fehlalarmen waren wieder lediglich zwei böswillige Alarme, der Rest wurde durch Brandmeldeanlagen verursacht, oder sonstige Fehlalarme. Vielleicht besteht im Zuge einer vereinheitlichten Gebührensatzung der Gemeinden, die zurzeit erarbeitet wird, die Möglichkeit, solche Einsätze gebührenpflichtig anzurechnen.

Die Brandeinsätze teilen sich wie folgt auf: 53 Entstehungsbrände, 115 Kleinbrände, 74 Mittelbrände und 41 Großbrände. Das ist annähernd die gleiche Aufteilung wie 2014. In den 978 Hilfeleistungseinsätzen spiegelt sich die ganze Bandbreite der Feuerwehrarbeit wieder. Dabei sind natürlich die Unfallrettungs- und Bergungseinsätze sowohl auf den Straßen, als auch Bahnstrecken für die Feuerwehrkameraden besonders belastend.
Einen besonderen Dank spreche ich meinen Fachberatern aus, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gleichzeitig geht mein Dank auch an Kreisjugendfeuerwehrwartin Alexandra Runnebohm mit ihrem Team, aber auch aller Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer. Ebenso möchte ich mich bei Andreas Sieverding und seinen Kameraden vom Gefahrgutzug bedanken und bei den Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehrbereitschaft unter der Leitung von Manfred Kathmann und Peter Runnebohm, die 2015 wieder einmal ausrücken mussten. Im Sinne der Amtshilfe mussten innerhalb kürzester Zeit im Kreis Vechta zwei Notunterkünfte zur Flüchtlingsunterbringung eingerichtet werden. Innerhalb 72 Stunden wurden zunächst in Damme und später dann in Lohne mit enormen logistischen Aufwand und Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen wie THW, DLRG, DRK und den Maltesern, Erstaufnahmeeinrichtungen für über 300 Hilfesuchende Menschen geschaffen. Bedanken möchte ich mich auch noch bei den Feuerwehren aus Damme und den Lohner Feuerwehren, sowie der Feuerwehr Dinklage, die über den Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft hinaus beim Aufbau der Flüchtlingsunterkünfte beteiligt waren. Z.B. beim Stellen der Brandsicherheitswache, bevor ein Sicherheitsdienst beauftragt werden konnte, oder beim Errichten eines Bauzaunes mit Sichtschutz, um den Flüchtlingen wenigstens einen Hauch von Privatsphäre bieten zu können. Vielen Dank dafür.

In meinem letztjährigen Bericht hab ich die Lehrgangssituation an den NABK Standorten in Celle und Loy bemängelt. Ich muss feststellen, dass sich die Situation dort nicht wesentlich verbessert hat. Die Landesregierung, bzw. das Ministerium für Inneres und Sport hat sich zum Ziel gesetzt, schrittweise bis 2018 eine nahezu 100 prozentige Lehrgangszuteilung zu gewährleisten. Im gleichen Atemzug wird den Helfern, die spontan, ehrenamtlich beim Errichten der Notunterkünfte für Flüchtlinge geholfen haben, und die meisten haben es gerne getan, die Grundlage entzogen, um sich feuerwehrmäßig weiterbilden zu können. Das Innenministerium hat, natürlich aus einer Notsituation heraus, entschieden, über alle Köpfe hinweg, den Lehrgangsbetrieb an den Schulen sofort einzustellen, und diese als Notunterkünfte für Flüchtlinge einzurichten. Bereits zugeteilte Lehrgänge wurden auf unbestimmte Zeit ersatzlos gestrichen. Bei allem Verständnis für solche Ausnahmesituationen: Für die Feuerwehrkameraden, die zum Teil seit Jahren auf eine Lehrgangszuweisung warten, war das wie ein Schlag ins Gesicht. Nur der massive Protest aller Feuerwehrkameraden gegen diese Vorgehensweise hat den Ministerpräsidenten Christian Weil dazu bewogen, via Facebook anzukündigen, dass der Lehrgangsbetrieb innerhalb 14 Tagen wieder aufgenommen wird. Wie die ausgefallenen Lehrgänge, insbesondere die Führungslehrgänge Gruppen- und Zugführer, nachgeholt würden, darüber wurden keine Angaben gemacht.

Zum Schluss möchte ich noch auf die Vertreterversammlung des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes am 07.05.2016 hinweisen. Sie findet in diesem Jahr im Landkreis Vechta in Dinklage im „Alten Gesellenhaus“ statt. Der Landesfeuerwehrverbandstag findet am 28.05.2016 in Ottendorf, Landkreis Cuxhaven statt. Unser Kreisfeuerwehrfest findet am Sonntag, 25.09.2016 im Rahmen der 125- Jahrfeier der FF Damme im Damme statt.

Im Anschluss Ehrungen und Beförderungen:

Stv. KBM (a.D.) Johannes Malik, Feuerwehrehrenkreuz in Gold
BM Paul Lindemann, LFV Ehrennadel in Bronze
HLM Reinhard Trumme, LFV Ehrennadel in Bronze
OBM Christian Wichmann, OFV Verdienstmedaille Silber
OBM Thorsten Heseding, OFV Verdienstmedaille Silber
OBM Jörg Reinke, OFV Verdienstmedaille Silber
HLM Bernhard Albers, LFV Ehrennadel in Bronze
HLM Norbert Theilen, Präsentkorb

BM Bernd Runnebaum zum OBM
OBM Peter Runnebohm zum HBM
HLM Andreas Sieverding zum BM
HLM Andreas Varnhorn zum BM

Text: Matthias Trumme KBM Bilder: Reinhard Ahlers Kreispressewart

23.04.2016 Kreisfeuerwehrversammlung in Osterfeine